Das hängt nicht zuletzt davon ab, welche Textsorte ich vor mir habe. Bei Dissertationen und wissenschaftlichen Manuskripten kann ich in der Regel ein bestimmtes stilistisches und sprachliches Niveau erwarten. Einiges bleibt dennoch meist zu tun. Aber im Vorfeld eben viel kalkulierbarer im Vergleich etwa zu den Arbeiten an einem belletristischen (Erstlings-)Werk. Daher greife ich bei der Berechnung meiner Korrektur- und Lektoratsleistungen gerne auf das transparente Maß der Normseite (= 1500 Zeichen; inklusive Leerzeichen) zurück, wenn es gilt, Wissenschaftstexte vor ihrer Drucklegung zu überprüfen.
Was kostet das?
So zentral diese (Lebens-)Frage auch sein mag, so unmöglich wird ein konkretes und individuelles Angebot, wenn ich vorab keine Zeile eines Manuskriptes zu Gesicht bekomme. Ohne die vertrauliche Lektüre eines Textauszuges von wenigstens 15 bis 20 Seiten kann ich leider nicht einschätzen, ob ich drei, vier oder sechs Wochen für die genaue Kontrolle und Bearbeitung Ihrer Dissertation oder Ihres Romans einplanen muss. Als Hellseher tauge ich nun einmal nicht – als zuverlässiger Lektor schon.
Erving Goffman?
Klar, ein moderner Klassiker der Soziologie. Aber Goffmann? Nach wie vor einer von vielen typischen Fehlern in so mancher Doktorarbeit. Nicht allein zu meiner Freude konnte ich diesen Autor posthum – ebenso wie Zygmunt Bauman – bereits häufig vor einem gedruckten Doppel-n am Namensende bewahren. Nur ein kleines Beispiel aus der weiten Welt der Korrektur- und Lektoratspraxis, die den Unterschied ausmachen kann.